- Zusatztext
František R. Kraus (1903–1967) war Schriftsteller, Journalist und Redakteur. Er gehörte dem sog. Prager Kreis an, schrieb u. a. für das berühmte Prager Tagblatt, die Prager Presse und Bohemia. Er war mit Franz Kafka, Jaroslav Hašek, Jan Masaryk und E. E. Kisch bekannt und arbeitete für den tschechoslowakischen Rundfunk, speziell für die Sendung „Die gesprochene Zeitung“. Seine Zusammenarbeit mit der Berliner Zeitschrift Die grüne Post führte ihn oft ins Ausland, nach Berlin, nach Wien und auch außerhalb Europas. Ab 1933 wandte er sich in Rundfunkreportagen gegen das NS-Regime, das im tschechischen Sudentenland viele Anhänger fand. Nach der Besetzung Böhmens und Mährens wurde Kraus im November 1941 mit dem allerersten Transport von Juden (Aufbaukommando I) nach Theresienstadt deportiert und von dort am 1. Oktober 1944 nach Auschwitz, wo er Zwangsarbeit bei der IG Farben, später im Nebenlager Gleiwitz und anschließend in Blechhammer leisten musste. Nach der Liquidierung der Lager gelang ihm auf einem Todesmarsch die Flucht. Mit der Hilfe von Partisanen kam er über Polen und die Karpatoukraine im April 1945 ins befreite Budapest. Er schrieb sofort seine Erlebnisse nieder. Diese wurden im September 1945, nach seiner Rückkehr nach Prag, veröffentlicht. Es war das erste Buch über die Konzentrationslager, das in der Tschechoslowakei erschien.
Nach dem Krieg arbeitete Kraus bei der staatlichen Pressebehörde sowie beim tschechoslowakischen Rundfunk, u. a. als Kommentator für Mitteleuropa und als Sprecher in der englischen, französischen und deutschen Redaktion. Anfang der 1950er Jahre, nach dem Slánský-Prozess, verlor Kraus seine Stellung sowohl bei der Presse als auch beim Rundfunk. Den Prager Frühling erlebte er nicht mehr. Er starb am 19. Mai 1967 in Prag.
- Kurztext
This book challenges the traditional idea that religions can be understood primarily as texts to be interpreted, decoded, or translated. In More Than Belief, Manuel A. Vsquez argues for a new way of studying religions, one that sees them as dynamic material and historical expressions of the practices of embodied individuals who are embedded in social fields and ecological networks. He sketches the outlines of this approach through a focus on body, practices, and space. In order to highlight the centrality of these dimensions of religious experience and performance, Vsquez recovers materialist currents within religious studies that have been consistently ignored or denigrated. Drawing on state-of-the-art work in fields as diverse as anthropology, sociology, philosophy, critical theory, environmental studies, cognitive psychology, and the neurosciences, Vsquez offers a groundbreaking new way of looking at religion.
František R. Kraus (1903–1967) war Schriftsteller, Journalist und Redakteur. Er gehörte dem sog. Prager Kreis an, schrieb u. a. für das berühmte Prager Tagblatt, die Prager Presse und Bohemia. Er war mit Franz Kafka, Jaroslav Hašek, Jan Masaryk und E. E. Kisch bekannt und arbeitete für den tschechoslowakischen Rundfunk, speziell für die Sendung „Die gesprochene Zeitung“. Seine Zusammenarbeit mit der Berliner Zeitschrift Die grüne Post führte ihn oft ins Ausland, nach Berlin, nach Wien und auch außerhalb Europas. Ab 1933 wandte er sich in Rundfunkreportagen gegen das NS-Regime, das im tschechischen Sudentenland viele Anhänger fand. Nach der Besetzung Böhmens und Mährens wurde Kraus im November 1941 mit dem allerersten Transport von Juden (Aufbaukommando I) nach Theresienstadt deportiert und von dort am 1. Oktober 1944 nach Auschwitz, wo er Zwangsarbeit bei der IG Farben, später im Nebenlager Gleiwitz und anschließend in Blechhammer leisten musste. Nach der Liquidierung der Lager gelang ihm auf einem Todesmarsch die Flucht. Mit der Hilfe von Partisanen kam er über Polen und die Karpatoukraine im April 1945 ins befreite Budapest. Er schrieb sofort seine Erlebnisse nieder. Diese wurden im September 1945, nach seiner Rückkehr nach Prag, veröffentlicht. Es war das erste Buch über die Konzentrationslager, das in der Tschechoslowakei erschien.
Nach dem Krieg arbeitete Kraus bei der staatlichen Pressebehörde sowie beim tschechoslowakischen Rundfunk, u. a. als Kommentator für Mitteleuropa und als Sprecher in der englischen, französischen und deutschen Redaktion. Anfang der 1950er Jahre, nach dem Slánský-Prozess, verlor Kraus seine Stellung sowohl bei der Presse als auch beim Rundfunk. Den Prager Frühling erlebte er nicht mehr. Er starb am 19. Mai 1967 in Prag.