Svatek, Kurt F: Der gescheiterte Scheiterhaufen (gebundenes Buch)

ISBN/EAN: 9783958282520
Sprache: Deutsch
Umfang: 200 S.
Einband: gebundenes Buch
Erschienen am 10.09.2021
Auflage: 1/2021
€ 22,00
(inklusive MwSt.)
Nicht lieferbar
 
  • Zusatztext
    • Mirko-Geschichten
      Die Inspiration zu vielen Geschichten in diesem Buch stammt von den brasilianischen microcontos, also sehr kleinen Geschichten.
      Diese Form hat sich im Lauf des 20. Jahrhunderts auf der Iberischen Halbinsel, vor allem aber im gesamten lateinamerikanischen Raum - wenn auch von der Literaturwissenschaft ein wenig kritisch beäugt -, zu einer eigenständigen Gattung entwickelt und strahlt längst in andere Teile der Welt aus.
      Manche sagen, sie sei die jüngere Cousine der französischen Gattung des Prosagedichtes oder stellen sie in eine Reihe mit japanischen Kurzgedichten, wie etwa dem Haiku. Andere Bezeichnungen wären minificciones, cuentos brevísimos, minicontos oder nanocontos.

      Nanus, im Lateinischen der Zwerg, zeigt schon die Dimension auf. Und doch gelingt es diesen Zwerglein unter den Geschichten, wesentliche Bereiche des Lebens in oft nur ein oder zwei Zeilen zu bündeln. Es sind nachhaltige Schnappschüsse, die, anders als normale Kurzgeschichten, vieles Ausschmückendes, rein Atmosphärisches aussparen müssen und oft nicht mehr als eine in sachlicher Sprache verfasste Skizze, ein essayistisches Fragment oder sogar nur ein Aperçu oder eine Pointe sind.

      Klar erkennbar am besonderen Beispiel eines Textes von Cíntia Moscovich:

      Ein ganzes Leben vor sich. Der Schuss kam von hinten.

      Eindrucksvoll wird die Geschichte einer Person erzählt, die von hinten ermordet wird. Ausgespart bleibt, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt, wo die Tötung stattfindet, ob die Person dünn oder dick ist, schön oder hässlich, gut oder böse; wie sie gelebt hat. All diese Lücken muss die Leserin, der Leser mit Hilfe der Fantasie selbst füllen.
      Aber sollte nicht jeder gute Text so beschaffen sein?

  • Autorenportrait
    • Kurt F. Svatek, Jahrgang 1949, lebte und arbeitete vier Jahrzehnte im südlichen Niederösterreich und kehrte dann mit seiner Familie in seine Heimatstadt Wien zurück. Er hat bisher inklusive der Übersetzungen 61 belletristische Bücher (Lyrik, Aphorismen, Essays, Kurzgeschichten, ein Roman), ein Schulbuch und einige sprachwissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht. Die internationale Anerkennung insbesondere für seine Lyrik zeigt sich in den unzähligen Preisen und Auszeichnungen, den zahlreichen Übersetzungen, selbst ins Chinesische, Japanische, Russische, Hindi, Bengali oder Mongolische, seine Mitgliedschaft in renommierten literarischen Vereinigungen (u. a. Vorstandsmitglied des P.E.N.-Clubs und anderer Schriftstellervereinigungen) und die mehrmalige Nominierung aus Indien und China für den Nobelpreis für Literatur. Über seine Arbeiten wurde 2009 in Bangalore (Indien) ein Symposium abgehalten. Auf der Rückseite des Mondes ist das elfte Buch, das von Kurt F. Svatek bei TRIGA - Der Verlag erscheint.

Mirko-Geschichten
Die Inspiration zu vielen Geschichten in diesem Buch stammt von den brasilianischen microcontos, also sehr kleinen Geschichten.
Diese Form hat sich im Lauf des 20. Jahrhunderts auf der Iberischen Halbinsel, vor allem aber im gesamten lateinamerikanischen Raum - wenn auch von der Literaturwissenschaft ein wenig kritisch beäugt -, zu einer eigenständigen Gattung entwickelt und strahlt längst in andere Teile der Welt aus.
Manche sagen, sie sei die jüngere Cousine der französischen Gattung des Prosagedichtes oder stellen sie in eine Reihe mit japanischen Kurzgedichten, wie etwa dem Haiku. Andere Bezeichnungen wären minificciones, cuentos brevísimos, minicontos oder nanocontos.

Nanus, im Lateinischen der Zwerg, zeigt schon die Dimension auf. Und doch gelingt es diesen Zwerglein unter den Geschichten, wesentliche Bereiche des Lebens in oft nur ein oder zwei Zeilen zu bündeln. Es sind nachhaltige Schnappschüsse, die, anders als normale Kurzgeschichten, vieles Ausschmückendes, rein Atmosphärisches aussparen müssen und oft nicht mehr als eine in sachlicher Sprache verfasste Skizze, ein essayistisches Fragment oder sogar nur ein Aperçu oder eine Pointe sind.

Klar erkennbar am besonderen Beispiel eines Textes von Cíntia Moscovich:

Ein ganzes Leben vor sich. Der Schuss kam von hinten.

Eindrucksvoll wird die Geschichte einer Person erzählt, die von hinten ermordet wird. Ausgespart bleibt, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt, wo die Tötung stattfindet, ob die Person dünn oder dick ist, schön oder hässlich, gut oder böse; wie sie gelebt hat. All diese Lücken muss die Leserin, der Leser mit Hilfe der Fantasie selbst füllen.
Aber sollte nicht jeder gute Text so beschaffen sein?

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