Schultens, Katharina: Irrlichttiraden (gebundenes Buch)

Gedichte, Reihe Lyrik 86
ISBN/EAN: 9783948336233
Sprache: Deutsch
Umfang: 80 S.
Einband: gebundenes Buch
Erscheint am 31.12.2025
€ 24,00
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  • Zusatztext
    • Die Gedichte wollen mit jemandem sprechen: mit Geistern, mit Maschinen, mit Dir. Die Gedichte wollen von toten Menschen sprechen, die sie vermissen, und davon, wie das kleine Kind riecht, bevor es einschläft. Die Gedichte wollen Beschimpfungen enthalten und ebenso Elternabendvokabular. Die Gedichte enthalten unter anderem Bibliothekarinnen auf der Jagd, Könige, denen Krokodile aus der Nase tropfen, Fickgelegenheiten, einen Erbsenkoch im Ultrawahn und Blumenmasken. Die Gedichte wollen Worte aufnehmen, die in anderen Gedichten keine Zuflucht finden, beispielsweise das Wort Saugglockenaubergine für den Kopf eines Neugeborenen. Die Gedichte nehmen Worte auf, die Menschen auf Facebook dezidiert hässlich und überdies unangemessen finden; sie finden das fucking wunderbar. Die Gedichte
      wollen sich gerade etwas wünschen, als ein Martinshorn sie unterbricht. Die Gedichte halten sich die Ohren zu und wünschen sich, dass dieser Junge, der seit 27 Jahren als Altenpfleger arbeitet und in dieselbe Provinzgrundschule wie
      sie gegangen ist, sie lesen kann, wenn er traurig ist. Die Gedichte stehen an einer roten Ampel und flüstern in ein Smartphone und dann schreien sie. Die Gedichte wollen ausgelacht werden. Den Gedichten ist inzwischen einiges
      scheißegal, was ihnen vor Jahren nicht scheißegal war. Die Gedichte haben keine Lust mehr, beschnitten zu werden. Die Gedichte sind vielleicht eine Hecke, aber sicher nicht aus Buchsbaum. Die Gedichte enthalten Kalauer wie geflüchtete Kanarienvögel. Die Gedichte sind keine Hecke, sondern ein Körper; sie gehen langsam aus dem Leim. Die Gedichte wollen
      im Körper bleiben, der mit ihnen aus dem Leim geht, die Gedichte wollen aus dem Körper raus und in eine Kokosquelltablette. Die Gedichte wuchern. Die Gedichte wachsen ihrem Irrlicht hinterher: in Tiraden.
      - Katharina Schultens

Die Gedichte wollen mit jemandem sprechen: mit Geistern, mit Maschinen, mit Dir. Die Gedichte wollen von toten Menschen sprechen, die sie vermissen, und davon, wie das kleine Kind riecht, bevor es einschläft. Die Gedichte wollen Beschimpfungen enthalten und ebenso Elternabendvokabular. Die Gedichte enthalten unter anderem Bibliothekarinnen auf der Jagd, Könige, denen Krokodile aus der Nase tropfen, Fickgelegenheiten, einen Erbsenkoch im Ultrawahn und Blumenmasken. Die Gedichte wollen Worte aufnehmen, die in anderen Gedichten keine Zuflucht finden, beispielsweise das Wort Saugglockenaubergine für den Kopf eines Neugeborenen. Die Gedichte nehmen Worte auf, die Menschen auf Facebook dezidiert hässlich und überdies unangemessen finden; sie finden das fucking wunderbar. Die Gedichte
wollen sich gerade etwas wünschen, als ein Martinshorn sie unterbricht. Die Gedichte halten sich die Ohren zu und wünschen sich, dass dieser Junge, der seit 27 Jahren als Altenpfleger arbeitet und in dieselbe Provinzgrundschule wie
sie gegangen ist, sie lesen kann, wenn er traurig ist. Die Gedichte stehen an einer roten Ampel und flüstern in ein Smartphone und dann schreien sie. Die Gedichte wollen ausgelacht werden. Den Gedichten ist inzwischen einiges
scheißegal, was ihnen vor Jahren nicht scheißegal war. Die Gedichte haben keine Lust mehr, beschnitten zu werden. Die Gedichte sind vielleicht eine Hecke, aber sicher nicht aus Buchsbaum. Die Gedichte enthalten Kalauer wie geflüchtete Kanarienvögel. Die Gedichte sind keine Hecke, sondern ein Körper; sie gehen langsam aus dem Leim. Die Gedichte wollen
im Körper bleiben, der mit ihnen aus dem Leim geht, die Gedichte wollen aus dem Körper raus und in eine Kokosquelltablette. Die Gedichte wuchern. Die Gedichte wachsen ihrem Irrlicht hinterher: in Tiraden.
- Katharina Schultens

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