Mende, Hans-Ulrich von: Car Design (gebundenes Buch)

Von der Kutsche zum Elektromobil/From the Carriage to the Electric Car, Dt/engl
ISBN/EAN: 9783869050102
Sprache: Deutsch
Umfang: 160 S., 500 Illustr.
Einband: gebundenes Buch
Erschienen am 25.02.2018
€ 49,90
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Wenn Faulheit die Mutter aller Erfindungen ist,
      dann ist das Automobil ihr Meisterstück. Die früheste
      Fortbewegung geschah zu Fuß, es folgte
      das Reiten auf Pferden oder Kamelen, schließlich
      mit der Erfindung des Rades die Gelegenheit,
      Wagen zu benutzen, die die Fortbewegung nicht
      nur deutlich bequemer machte, sondern auch
      den Gütertransport auf eine neue Stufe befördete.
      Der Wagen brauchte dann allerdings Jahrtausende,
      um vom Pferd oder Ochsen auf Motorkraft
      zu wechseln, erst dampfbetrieben, dann mit
      Explosionsmotor und elektrischem Antrieb.
      Das Automobil war zunächst reine Handwerkskunst
      und als Pkw konzeptionell von der Kutsche
      geprägt. Das Fließband hatte das Kutschenkleid
      nicht ganz verleugnet, aber doch bereits automobiltypisches
      Profil gezeigt: gleichgroße Räder,
      Motorhaube, Fahrgastkabine. Zwischen 1910 und
      1930 entstandene Automobile zeigen Schwarz
      als vorherrschende Karosseriefarbe und ein fast
      einheitliches Erscheinungsbild aller Marken. Mit
      der Abkehr von blechverkleideten Holzgerüsten
      hin zur Ganzstahlbauweise wagte man zögerlich
      neue Formen. Verbesserte Fahrgestelle und eine
      höhere Motorleistung fanden ihre ersten Grenzen
      im Luftwiderstand, der ab etwa 60 Stundenkilometern
      der kräftigste Widerstand aller Fahrwiderstände
      ist. So kam man zu neuen Karosserieformen,
      die dem Fahrtwind weniger trotzen.
      Noch prägten Ingenieure die Form des Automobils,
      manchmal gelang ihnen dies sogar mit
      formaler Eleganz. Nur selten haben Angehörige
      anderer Professionen, etwa die Architekten Le
      Corbusier oder Walter Gropius, das Auto eingekleidet.
      Nordamerika hatte zwischen den beiden
      Weltkriegen weltweit den höchsten Bestand an
      Automobilen; damit ging einher, daß deren Formgebung
      ein immer wichtigerer Verkaufsfaktor wurde.
      Das Automobildesign etablierte sich, Ausbildungsmöglichkeiten
      zogen nach. Neben seiner
      technischen Weiterentwicklung entfernte sich das
      Automobil in den 1950er Jahren immer mehr von
      der physikalisch logischen Form des bewegten
      Körpers. Eines der letzten – und geglücktesten –
      Beispiele einer dem Fahrtwind optimal trotzenden
      Form ist der Citroën ID/DS von 1955. Andere, ja
      beinahe alle, setzten auf die reine Symbolik von
      Geschwindigkeit und Kraft. Heckflossen und
      Chrombesatz waren die wichtigsten Rezepte dafür.
      Heute hat sich bei einer Weltjahresproduktion
      von annähernd 100 Millionen Pkws der automobile
      Stil zu einem Angebot fast jeder denkbaren
      Form entwickelt.

  • Autorenportrait
    • Hans-Ulrich von Mende ist Architekt, seit 1990 freiberuflich mit Partnern im eigenen Büro. Seit 50 Jahren schreibt und zeichnet er zum Thema Automobildesign, in Büchern, Fachzeitschriften (mot,autobild) und Tageszeitungen (FAZ, Süddeutsche Zeitung)

Wenn Faulheit die Mutter aller Erfindungen ist,
dann ist das Automobil ihr Meisterstück. Die früheste
Fortbewegung geschah zu Fuß, es folgte
das Reiten auf Pferden oder Kamelen, schließlich
mit der Erfindung des Rades die Gelegenheit,
Wagen zu benutzen, die die Fortbewegung nicht
nur deutlich bequemer machte, sondern auch
den Gütertransport auf eine neue Stufe befördete.
Der Wagen brauchte dann allerdings Jahrtausende,
um vom Pferd oder Ochsen auf Motorkraft
zu wechseln, erst dampfbetrieben, dann mit
Explosionsmotor und elektrischem Antrieb.
Das Automobil war zunächst reine Handwerkskunst
und als Pkw konzeptionell von der Kutsche
geprägt. Das Fließband hatte das Kutschenkleid
nicht ganz verleugnet, aber doch bereits automobiltypisches
Profil gezeigt: gleichgroße Räder,
Motorhaube, Fahrgastkabine. Zwischen 1910 und
1930 entstandene Automobile zeigen Schwarz
als vorherrschende Karosseriefarbe und ein fast
einheitliches Erscheinungsbild aller Marken. Mit
der Abkehr von blechverkleideten Holzgerüsten
hin zur Ganzstahlbauweise wagte man zögerlich
neue Formen. Verbesserte Fahrgestelle und eine
höhere Motorleistung fanden ihre ersten Grenzen
im Luftwiderstand, der ab etwa 60 Stundenkilometern
der kräftigste Widerstand aller Fahrwiderstände
ist. So kam man zu neuen Karosserieformen,
die dem Fahrtwind weniger trotzen.
Noch prägten Ingenieure die Form des Automobils,
manchmal gelang ihnen dies sogar mit
formaler Eleganz. Nur selten haben Angehörige
anderer Professionen, etwa die Architekten Le
Corbusier oder Walter Gropius, das Auto eingekleidet.
Nordamerika hatte zwischen den beiden
Weltkriegen weltweit den höchsten Bestand an
Automobilen; damit ging einher, daß deren Formgebung
ein immer wichtigerer Verkaufsfaktor wurde.
Das Automobildesign etablierte sich, Ausbildungsmöglichkeiten
zogen nach. Neben seiner
technischen Weiterentwicklung entfernte sich das
Automobil in den 1950er Jahren immer mehr von
der physikalisch logischen Form des bewegten
Körpers. Eines der letzten – und geglücktesten –
Beispiele einer dem Fahrtwind optimal trotzenden
Form ist der Citroën ID/DS von 1955. Andere, ja
beinahe alle, setzten auf die reine Symbolik von
Geschwindigkeit und Kraft. Heckflossen und
Chrombesatz waren die wichtigsten Rezepte dafür.
Heute hat sich bei einer Weltjahresproduktion
von annähernd 100 Millionen Pkws der automobile
Stil zu einem Angebot fast jeder denkbaren
Form entwickelt.

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