Walter Fromm/Traian Pop: die bewegung der antillen unter der schädeldecke. junge rumäniendeutsche lyrik zwischen 1975 und 1980.

Eine (historische) Anthologie herausgegeben von Walter Fromm. Erweiterte, kritische Neuauflage 2022 mit einem einleitenden Essay von Prof. Dr. Waldemar Fromm und einer soziokulturellen Kontextualisierung von Prof. Dr. Anton Sterbling, Lyrik 171
Wagner, Richard/Söllner, Werner/Bossert, RolfFranz Hodjak u a
ISBN/EAN: 9783863563509
Sprache: Deutsch
Umfang: 296 S.
Erschienen am 10.09.2022
Auflage: 1/2022
€ 23,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Diese Anthologie ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass sich in der kleinen deutschsprachigen Literatur Rumäniens in den 1960er und 1970er Jahren ein Maß an Weltläufigkeit und Modernität herauszubilden begann, das heute zur markanten Bereicherung der literarischen Vielstimmigkeit in Deutschland beiträgt. Das zeigen Werke, die nach 1989 erschienen sind: Sie verweisen auf Emigration, Unbehaustheit und eine doppelte Fremdheit – „Angekommen wie nicht da“ lautet ein Titel von Herta Müller – innerhalb des Erfahrungshaushalts Deutschlands. (Waldemar Fromm, 2022)


      Der Aussiedlungsprozess der Deutschen aus Rumänien und der meisten rumäniendeutschen Schriftsteller, Künstler und Intellektuellen findet sich von dieser Literatur merkwürdig begleitet und zugleich vielfach gebrochen gespiegelt und in gewisser Weise auch vorweggenommen. (Anton Sterbling, 2022)

      Persönlich wünschte ich mir eine noch ein- deutiger engagierte oder gar militante Sub- jektivität. Verfolgt man jedoch die jüngste Lyrik- produktion aufmerksam, so lässt sich leicht fest- stellen, dass sie nicht selten ins private Abseits abdriftet, belanglose Innerlichkeit zutage fördert und Gesellschaftliches wegdrückt. Dann wird lei- der nur noch festgestellt, aber nicht mehr gefragt, der Zustand wird hingenommen, aber nicht mehr angezweifelt etc., etc. Selbstverschuldetes Abseits wäre das Ergebnis, eine vielversprechende literarische Bewegung fände ein frühzeitiges Ende. Dem vorzubeugen, mag dieses Buch auch beitragen. (Walter Fromm, 1980 )

  • Autorenportrait
    • RICHARD WAGNER Geb. am 10. April 1952 in Lowrin/Lovrin im Banat. Studium der Germanistik und Rumänistik (1971-1975) in Temeswar/Timisoara. 1972 Mitbegründer der "Aktionsgruppe Banat", Deutschlehrer in Eisenmarkt/Hunedoara (1975-1978) und Redakteur in Temeswar (1979-1983). 1987 übersiedelte er in die Bundesrepublik Deutschland. Freiberuflicher Autor und Publizist in Berlin. Veröffentlichungen: Klartext. Ein Gedichtbuch. Bukarest: Albatros 1973, Die Invasion der Uhren. Gedichte. Bukarest: Kriterion 1977, Der Anfang einer Geschichte. Prosa. Cluj-Napoca: Dacia 1980, Hotel California I. Gedichte. Bukarest: Kriterion 1980, Hotel California II, Bukarest: Kriterion 1981, Anna und die Uhren. Ein Lesebuch für kleine Leute. Bukarest: Ion-Creanga 1981, Gegenlicht. Gedichte. Temeswar: Facla 1983, Das Auge des Feuilletons. Geschichten und Notizen. Cluj-Napoca: Dacia 1984, Schwarze Kreide. Gedichte. Frankfurt am Main: Luchterhand 1991, Rostregen. Gedichte. Darmstadt/Neuwied: Luchterhand 1986, Ausreiseantrag. Eine Erzählung. Darmstadt: Luchterhand 1988, Begrüßungsgeld. Eine Erzählung. Frankfurt am Main: Luchterhand 1989, Die Muren von Wien. Roman. Frankfurt am Main: Luchterhand 1990, Der Himmel von New York im Museum von Amsterdam. Geschichten. Frankfurt am Main: Frankfurter Verlagsanstalt 1992, Heiße Maroni. Gedichte. Stuttgart: Deutsche Verlagsanstalt 1993, Giancarlos Koffer. Berlin: Rotbuch 1993, Der Mann, der Erdrutsche sammelte. Geschichten. Stuttgart: Deutsche Verlagsanstalt 1994, In der Hand der Frauen. Roman. Stuttgart: Deutsche Verlagsanstalt 1995, Lisas geheimes Buch. Roman. Stuttgart: Deutsche Verlagsanstalt 1996, Im Grunde sind wir alle Sieger. Roman. Stuttgart: Klett-Cotta 1998, Miss Bukarest. Roman. Berlin: Aufbau 2001, Mit Madonna in der Stadt. Gedichte. München: Lyrikedition 2000 2000, Habseligkeiten. Roman. Berlin: Aufbau 2004. Federball. Gedichte. Aschersleben: Verlag Un Art Ig 2007, Das reiche Mädchen. Roman. Berlin: Aufbau 2007, Linienflug. Siebenundzwanzig neue Gedichte. Perleberg/Berlin: Hochroth 2010, Gold. Gedichte. Berlin: Aufbau 2017, Belüge mich. Roman. Berlin: Aufbau 2011, Herr Parkinson. München: Knaus 2015. Essays: Sonderweg Rumänien. Bericht aus einem Entwicklungsland. Berlin: Rotbuch 1991, Völker ohne Signale. Zum Epochenbruch in Osteuropa. Essay. Berlin: Rotbuch 1992, Mythendämmerung. Einwürfe eines Mitteleuropäers. Berlin: Rotbuch 1993, Der leere Himmel. Reise in das Innere des Balkan. Berlin: Aufbau 2003, Der deutsche Horizont. Vom Schicksal eines guten Landes. Berlin: Aufbau 2006, Es reicht. Gegen den Ausverkauf unserer Werte. Berlin: Aufbau 2008, Zus. mit Thea Dorn: Die deutsche Seele. München: Knaus 2011, Habsburg. Bibliothek einer verlorenen Welt. Hamburg: Hoffmann und Campe 2014, Zus. mit Christina Rossi: Poetologik. Der Schriftsteller Richard Wagner im Gespräch. Klagenfurt am Wörthersee: Wieser 2017. Herausgeber: Zus. mit Helmuth Frauendorfer: Der Sturz des Tyrannen. Rumänien und das Ende einer Diktatur. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1990, Ich hatte ein bisschen Kraft darüber. Zum Werk von Birgit Vanderbeke. Frankfurt am Main: Fischer 2001, Und meine Seele spannte weit ihre Flügel aus. Hundert deutsche Gedichte. Berlin: Aufbau 2013. Wagner erhielt unter anderem den Preis der Neuen Banater Zeitung (1971), Preis des Kommunistischen Jugendverbandes (1973), Lyrikpreis des rumänischen Schriftstellerverbandes (1982), Leonce-und-Lena-Preis (1987), Sonderpreis für das beste politische Gedicht mit Curriculum stipendium des deutschen literaturfonds e.v. (1987), Andreas-Gryphius-Preis (1988), Förderpreis deutscher Sprachpreis 1989 gemeinsam mit Gerhardt Csejka, Helmuth Frauendorfer, Klaus Hensel, Johann Lippet, Herta Müller, Werner Söllner und William Totok (1989), Stipendium der villa massimo (1990/91), Writer in residence in Ohio, USA (1992), Frankfurter Poetikvorlesung 1993 gemeinsam mit Klaus Hensel, Franz Hodjak und Werner Söllner, Literaturpreis Neue Deutsche Litertatur (2000), Writer in residence in Carlis

Diese Anthologie ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass sich in der kleinen deutschsprachigen Literatur Rumäniens in den 1960er und 1970er Jahren ein Maß an Weltläufigkeit und Modernität herauszubilden begann, das heute zur markanten Bereicherung der literarischen Vielstimmigkeit in Deutschland beiträgt. Das zeigen Werke, die nach 1989 erschienen sind: Sie verweisen auf Emigration, Unbehaustheit und eine doppelte Fremdheit – „Angekommen wie nicht da“ lautet ein Titel von Herta Müller – innerhalb des Erfahrungshaushalts Deutschlands. (Waldemar Fromm, 2022)


Der Aussiedlungsprozess der Deutschen aus Rumänien und der meisten rumäniendeutschen Schriftsteller, Künstler und Intellektuellen findet sich von dieser Literatur merkwürdig begleitet und zugleich vielfach gebrochen gespiegelt und in gewisser Weise auch vorweggenommen. (Anton Sterbling, 2022)

Persönlich wünschte ich mir eine noch ein- deutiger engagierte oder gar militante Sub- jektivität. Verfolgt man jedoch die jüngste Lyrik- produktion aufmerksam, so lässt sich leicht fest- stellen, dass sie nicht selten ins private Abseits abdriftet, belanglose Innerlichkeit zutage fördert und Gesellschaftliches wegdrückt. Dann wird lei- der nur noch festgestellt, aber nicht mehr gefragt, der Zustand wird hingenommen, aber nicht mehr angezweifelt etc., etc. Selbstverschuldetes Abseits wäre das Ergebnis, eine vielversprechende literarische Bewegung fände ein frühzeitiges Ende. Dem vorzubeugen, mag dieses Buch auch beitragen. (Walter Fromm, 1980 )

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