- Zusatztext
Mit scharfer Beobachtungskraft und talentierter Erzählkunst verarbeitet Gronemann in "Hawdoloh und Zapfenstreich" seine an der Ostfront des Ersten Weltkrieges gemachten Erfahrungen. In dieser Zeit diente er in der Presseabteilung bei Kowno und Wilna. Dort begann Gronemanns Freundschaft mit Arnold Zweig, der ihm seinerseits im "Streit um den Sergeanten Grischa" ein literarisches Portrait widmete. "Hawdoloh und Zapfenstreich" enthält eine Fülle merkwürdiger Begegnungen mit Schriftstellern und originellen Persönlichkeiten. So stellt er das einzige literarische Dokument des kuriosen "Vereins ehemaliger Intellektueller" dar und legt Zeugnis ab von einer grenzübergreifenden Kulturarbeit, die das jüdische Nachkriegsleben in der Weimarer Republik maßgeblich mitgestaltete. Neben einer in der Literatur des Ersten Weltkrieges einzigartigen Perspektive auf die osteuropäisch jüdische Welt wird auch ein intimer Blick auf die Wilnaer Truppe frei - das erste professionelle jiddische Theater, für das Gronemann in Berlin den weltweit ersten modernen Jüdischen Theaterverein gegründet hatte.
- Kurztext
Die 1992 gegründete Buchreihe ist interdisziplinär ausgerichtet; sie umfasst wissenschaftliche Monographien, Aufsatzsammlungen und kommentierte Quelleneditionen vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Der Begriff deutsch-jüdische Literatur bzw. Kultur verweist auf Werke jüdischer Autoren in deutscher Sprache, insoweit jüdische Aspekte erkennbar sind. Aber auch das häufig vom Antisemitismus geprägte Judenbild nichtjüdischer Autoren wird zu einem Faktor der literarisch vermittelten deutsch-jüdischen Beziehungsgeschichte. Der Erforschung des gesamten Problemfelds bietet die Reihe ein angemessenes Forum.
- Autorenportrait
Jan Kühne, Hebräische Universität, Jerusalem, Israel.
Mit scharfer Beobachtungskraft und talentierter Erzählkunst verarbeitet Gronemann in "Hawdoloh und Zapfenstreich" seine an der Ostfront des Ersten Weltkrieges gemachten Erfahrungen. In dieser Zeit diente er in der Presseabteilung bei Kowno und Wilna. Dort begann Gronemanns Freundschaft mit Arnold Zweig, der ihm seinerseits im "Streit um den Sergeanten Grischa" ein literarisches Portrait widmete. "Hawdoloh und Zapfenstreich" enthält eine Fülle merkwürdiger Begegnungen mit Schriftstellern und originellen Persönlichkeiten. So stellt er das einzige literarische Dokument des kuriosen "Vereins ehemaliger Intellektueller" dar und legt Zeugnis ab von einer grenzübergreifenden Kulturarbeit, die das jüdische Nachkriegsleben in der Weimarer Republik maßgeblich mitgestaltete. Neben einer in der Literatur des Ersten Weltkrieges einzigartigen Perspektive auf die osteuropäisch jüdische Welt wird auch ein intimer Blick auf die Wilnaer Truppe frei - das erste professionelle jiddische Theater, für das Gronemann in Berlin den weltweit ersten modernen Jüdischen Theaterverein gegründet hatte.