Kiermeier-Debre, Joseph: Eine Komödie und auch keine (kartoniertes Buch)

Theater als Stoff und Thema des Theaters von Harsdörffer bis Handke
ISBN/EAN: 9783038587675
Sprache: Deutsch
Umfang: 498 S.
Einband: kartoniertes Buch
Erschienen am 10.06.2024
Auflage: 1/2024
€ 60,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit, die den Versuch unternimmt, ein neues Genre – das der selbstreflexiven Komödie – am Gattungshorizont der deutschen Literatur aufgehen zu lassen, stehen Ludwig Tiecks Literaturkomödien. Sie sind der Höhepunkt eines Dramas und Theaters, das sich selbst zum Gegenstand, Thema und Inhalt macht, bildlich gesprochen, das sich selbst hinter die Kulissen schaut. Die Meta-meta-meta-…ad infinitum-Struktur dieses Dramas und Theaters, mit deren Hilfe es Introspektion betreibt, mit der es sich zum Objekt einer Selbstbefragung macht, weist aus dem Geiste der romantischen Ironie – dem geheimen Bezugspunkt des umgekehrten, weil säkularisierten barocken Welttheatertopos (Die Welt ist ein Theater / Das Theater ist die Welt) – sowohl in die Moderne als auch in die Anfänge der Moderne um 1600 zurück.

      In zwanzig umfangreichen und exemplarischen Interpretationen nebst diversen Exkursen entwirft die Arbeit in Stationen die Geschichte dieses alles in allem antiaristotelischen Dramas und Theaters. Es hat sich aus dem Vorbild Shakespeares, der Oper und Hanswursts weitgehend seine Prinzipien entwickelt, Prinzipien, die in Goethes Faust als dem nie wieder erreichten Exempel kulminieren. Dort wurde diese „platonische“ Poetik Ereignis.

      Der Umstand, dass diese Poetik, entwickelt aus einer nur mäßig bis überhaupt nicht bekannten deutschen Beispielreihe auf gesamteuropäischer Hintergrundsfolie, Mimesis als einen Akt der Reflexion begreift und praktisch betrieben sehen will – also a-mimetisch, selbstreflexiv und ihre eigenen Formen im Spiegel potenzierend –, wirft natürlich auch die Frage nach der transitorischen Aktualisierbarkeit, also der Aufführbarkeit solcher Gebilde auf.

      Dieser Frage versucht der Verfasser wenigstens im Rankenwerk der Fußnoten und in den theoretisch und methodisch angelegten Exkursen gerecht zu werden, gerecht zu werden deshalb, weil neben der hermeneutischen Bemühung der Wissenschaft um diese Texte auch ein hermeneutisches Bemühen der Bühnenpraxis zu konstatieren ist. Es hat sich zwar bis heute nicht die besprochenen Texte für die Spielpläne erobert, aber doch aus dem Geist der dort aufgezeigten Metastrategien auf das Drama der geschlossenen Form rückwirkende Inszenierungsstrategien konzipiert.

      Gleichzeitig unterzieht sich die vorliegende Arbeit der gestalterischen Mühe, den Gegenstand ihres Diskurses auch in der eigenen Diskursform abzubilden, die Untersuchung stets nahe an ihrem jeweiligen Sujet zu belassen, das Thema der Abhandlung, die Komödie, die eine ist und auch keine, in der Form einer „Kunst der Komödie“ widerzuspiegeln.

      Das Buch wurde 1986 als Habilitationsschrift vom Fachbereich Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen angenommen. Der Gutachter Prof. Dr. Walter Hinderer (Princeton) schrieb resümierend:
      Die „Schrift liefert einen ebenso wichtigen wie längst fälligen Beitrag zu einer spezifischen Tradition des Theaters und gibt darüber hinaus einen neuen Aufriss des deutschen Dramas vom Barock bis zur Gegenwart.“

Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit, die den Versuch unternimmt, ein neues Genre – das der selbstreflexiven Komödie – am Gattungshorizont der deutschen Literatur aufgehen zu lassen, stehen Ludwig Tiecks Literaturkomödien. Sie sind der Höhepunkt eines Dramas und Theaters, das sich selbst zum Gegenstand, Thema und Inhalt macht, bildlich gesprochen, das sich selbst hinter die Kulissen schaut. Die Meta-meta-meta-…ad infinitum-Struktur dieses Dramas und Theaters, mit deren Hilfe es Introspektion betreibt, mit der es sich zum Objekt einer Selbstbefragung macht, weist aus dem Geiste der romantischen Ironie – dem geheimen Bezugspunkt des umgekehrten, weil säkularisierten barocken Welttheatertopos (Die Welt ist ein Theater / Das Theater ist die Welt) – sowohl in die Moderne als auch in die Anfänge der Moderne um 1600 zurück.

In zwanzig umfangreichen und exemplarischen Interpretationen nebst diversen Exkursen entwirft die Arbeit in Stationen die Geschichte dieses alles in allem antiaristotelischen Dramas und Theaters. Es hat sich aus dem Vorbild Shakespeares, der Oper und Hanswursts weitgehend seine Prinzipien entwickelt, Prinzipien, die in Goethes Faust als dem nie wieder erreichten Exempel kulminieren. Dort wurde diese „platonische“ Poetik Ereignis.

Der Umstand, dass diese Poetik, entwickelt aus einer nur mäßig bis überhaupt nicht bekannten deutschen Beispielreihe auf gesamteuropäischer Hintergrundsfolie, Mimesis als einen Akt der Reflexion begreift und praktisch betrieben sehen will – also a-mimetisch, selbstreflexiv und ihre eigenen Formen im Spiegel potenzierend –, wirft natürlich auch die Frage nach der transitorischen Aktualisierbarkeit, also der Aufführbarkeit solcher Gebilde auf.

Dieser Frage versucht der Verfasser wenigstens im Rankenwerk der Fußnoten und in den theoretisch und methodisch angelegten Exkursen gerecht zu werden, gerecht zu werden deshalb, weil neben der hermeneutischen Bemühung der Wissenschaft um diese Texte auch ein hermeneutisches Bemühen der Bühnenpraxis zu konstatieren ist. Es hat sich zwar bis heute nicht die besprochenen Texte für die Spielpläne erobert, aber doch aus dem Geist der dort aufgezeigten Metastrategien auf das Drama der geschlossenen Form rückwirkende Inszenierungsstrategien konzipiert.

Gleichzeitig unterzieht sich die vorliegende Arbeit der gestalterischen Mühe, den Gegenstand ihres Diskurses auch in der eigenen Diskursform abzubilden, die Untersuchung stets nahe an ihrem jeweiligen Sujet zu belassen, das Thema der Abhandlung, die Komödie, die eine ist und auch keine, in der Form einer „Kunst der Komödie“ widerzuspiegeln.

Das Buch wurde 1986 als Habilitationsschrift vom Fachbereich Germanistik der Justus-Liebig-Universität Gießen angenommen. Der Gutachter Prof. Dr. Walter Hinderer (Princeton) schrieb resümierend:
Die „Schrift liefert einen ebenso wichtigen wie längst fälligen Beitrag zu einer spezifischen Tradition des Theaters und gibt darüber hinaus einen neuen Aufriss des deutschen Dramas vom Barock bis zur Gegenwart.“

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