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| GRAFFiti empfiehlt im März 2024 |
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Guten Tag, liebe Leser,
Hallo liebe Freund*innen der bedruckten Seiten,
es ist wieder soweit: Ein neuer Graffiti-Newsletter geht an den Start.
Dieses Mal wollen wir euch eine kleine Auswahl an Büchern passend zum Internationalen Frauentag am 08. März präsentieren. Ob Sachbuch oder literarisch, es wird auf jeden Fall feministisch! :)
Sämtliche Empfehlungen findet ihr im Erdgeschoss am Mitarbeiter*innenpult vor den Manga, im Prinzip nicht zu übersehen :D
In diesem Sinne: viel Spaß beim Stöbern :)
Eure GRAFFitis
P.S.: Ihr habt Feedback für uns? Immer her damit an graffiti@graff.de! |
Charlotta Müller empfiehlt  | Southern Gothic meets the Virgin Suicides meets Our Wives under the Sea
Ungeschönt und voll kalter Emotion erzählt Tate die Geschichte vom Mädchensein, Obsession und etwas Dunklem, das tief in der Stadt Falls-Landing lauert. Eine Gruppe von 13-jährigen Mädchen entwickelt eine fast krankhafte Besessenheit mit der Tochter des Priesters, Sammy, älter und vollkommen anders als andere Mädchen. Sie ist kein Teil des Wir, aus dessen Perspektive die Geschehnisse des Sommers dargestellt werden. Gequält von Neid und Abscheu verfolgen sie Sammy auf Schritt und Tritt, bis zu ihrem plötzlichen Verschwinden. Getrieben von ihrer Besessenheit suchen die Mädchen nach Sammy und kommen den dunklen, abscheulichen Geheimnissen ihrer ruhmhungrigen Heimatstadt immer näher.
Tate gelingt es, die Abscheulichkeit und gleichzeitig dieses Liebenswürdige der Zeit zwischen Kindheit und Teenagerdasein einzufangen. Es sind Gefühle, welche gerade Frauen ohne Probleme nachvollziehen können, Selbstzweifel, Neid und das Suchen nach Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Gleichzeitig dieses Gefühl, nicht wahrgenommen zu werden, keinen festen Boden unter den Füßen zu haben, wie isoliert zu leben. Eine Coming-of-Age Geschichte in einzigartigem Schreibstil, welche sich unter die Haut des Lesers frisst.
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|  | | Dizz Tate:
Brutes
12,50 € | | | Mehr Informationen | | | | | |
Katharina Fuder empfiehlt:  | Was wäre, wenn…?
Knapp 20 Jahre in der Zukunft, in einer Welt, in der rechte Parteien an der Macht sind, Frauen sich im Dark-Net vernetzen und das Artensterben unvorstellbare Ausmaße angenommen hat, forscht Zoe an Käfern. Vor einigen Jahren starb ihr Vater im Zuge einer der jetzt immer häufiger vorkommenden Pandemien und nun, da ihre Mutter eine Reha macht, macht Zoe sich auf den Weg nach München, um auf ihre laute, zügellose kleine Schwester Hanna aufzupassen und ihre Tante Auguste zu besuchen, die die Wohnung nicht mehr verlässt. Als Augustes beste Freundin sich plötzlich nicht mehr meldet, brechen die drei Frauen auf, um sie zu suchen.
Ein dystopischer Roman über einen skurrilen Roadtrip in einer viel zu realistisch wirkenden Zukunft.
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|  | | Jasmin Schreiber:
Endling
23,00 € | | | Mehr Informationen | | | | | |
Pascal Marschar empfiehlt  | Gruppe 47 - doch mehr als Böll, Grass & Co...
Die Schriftsteller*innentreffen um Hans Werner Richter waren legendär, viele Teilnehmer prägten die deutsche Nachkriegsliteratur maßgeblich. Teilnehmer wohlgemerkt. Teilnehmerinnen gab es auch, doch außer Ilse Aichinger und Ingeborg Bachmann, kennt man heute kaum eine mehr.
Warum eigentlich nicht? Nicole Seifert geht der Frage nach, stellt uns die Autorinnen der Gruppe 47 vor und gibt Einblicke in die Treffen aus weiblicher Sicht.
Das ist zuweilen erschütternd, immer hochinteressant und macht vor allem richtig Lust auf neuen Lesestoff!
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|  | | Nicole Seifert:
'Einige Herren sagten etwas dazu'
24,00 € | | | Mehr Informationen | | | | | |
Ina Lux empfiehlt  | Die Macht des weiblichen Kollektivs
In „Schwestern“ analysiert Julia Korbik das Phänomen der Schwesterlichkeit, oder Solidarität unter FLINTA*, in all seinen Facetten. Dabei zeigt sie auf, wie diese sich in den Grundlagenwerken des Feminismus, wichtigen feministischen Revolten und aktuellen Thematiken wiederfinden lässt. Zugleich integriert Korbik internationale feministische Bemühungen und Ideen zu einem globalen Konstrukt von Schwesterlichkeit und zeigt, dass Solidarität nicht an Ländergrenzen endet. Während die Autorin einerseits erklärt, wie uneinig und exklusiv viele feministische Bewegungen waren und auch heute noch sind, plädiert sie andererseits leidenschaftlich für das Potenzial des weiblichen Kollektivs – voller Vielfalt, inklusiv, intersektional und in ständigem Wandel begriffen.
Das Buch ist wunderbar strukturiert, enorm gut recherchiert und dadurch trotz seiner geballten Menge an Informationen gut zugänglich. Gekonnt hat die Autorin viele wichtige Stimmen, Projekte und Bewegungen in den Text eingebracht und sich stets differenziert mit komplexen Themen auseinandergesetzt. Dabei bezieht sie aber trotzdem klar Position und steht Diskrimination und Empowerment im Feminismus keine Daseinsberechtigung zu.
Ein großartiges Werk für Feminismus-Einsteiger*innen und Fortgeschrittene, das unterhält, bildet, und vor allem eins: verbindet.
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|  | | Julia Korbik:
Schwestern
24,00 € | | | Mehr Informationen | | | | | |
Lena Wilkens empfiehlt  | Herzzerreißend und zynisch
Estela ist Haushälterin. Sie arbeitet für eine wohlhabende Familie, in der die Risse in der Fassade von Anfang an sichtbar sind. Während das Ehepaar ihre Angestellte nicht als Mensch sehen und Estela ihr Privatleben gezwungenermaßen gänzlich hinter ihrer Arbeit zurückstellt, wird die Tragödie aufgearbeitet, die diesen Haushalt ereilt. Denn das Buch startet mit Estelas Befragung, nachdem die Tochter des Ehepaars zu Tode gekommen ist. Estela hinterfragt: wie konnte es dazu kommen? Gibt es jemanden, der die Schuld trägt? Und wenn ja, für was genau?
Durch ihre einfühlsame, teils zynische Erzählweise zeichnet sie ein differenziertes, vielschichtiges Portrait, nicht nur ihres eigenen Leidens, sondern auch von dem der Tochter, in dem nicht nur alltäglicher Rassismus und Sexismus, sondern auch Klassismus und gesellschaftlicher Druck greifbar gemacht werden.
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|  | | Alia Trabucco Zerán:
Mein Name ist Estela
24,00 € | | | Mehr Informationen | | | | | |
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