Kerstin Sadeghi empfiehlt

Kreiseziehen

„Hadley Baxters letzte Chance, einen guten Film zu drehen, ist die Rolle von Marian Graves. Schon als Kind hatte diese davon geträumt, Pilotin zu werden. Und das gelang ihr auch. Und sie wollte noch mehr, als erster Mensch mit dem Flugzeug die Erde der Längsachse nach umrunden, von Pol zu Pol. In der Antarktis verlor sich ihre Position, nur das Logbuch wurde in einer verlassenen Forschungsstation gefunden … Spannend, abenteuerlich, ein Roman zum Abtauchen.“

Alena Laub empfiehlt

Diese eine Entscheidung

"Alma Revel steht unter Druck. Die Untersuchungsrichterin ermittelt im Fall eines vermeintlichen Dschihadisten, der vor kurzem aus Syrien zurückgekommen ist. Zeitgleich kriselt es gewaltig in ihrer Ehe. Der junge Mann bittet und bettelt um eine neue Zukunft in Frankreich mit seiner schwangeren Frau. Und Alma entscheidet, dass er frei kommt … So ein gutes Buch. Hochspannend, emotional, politisch. Und Alma Revel ist eine Frau, die im Gedächtnis bleibt.“

Stefanie Hartwig empfiehlt

Das Leuchten der Rentiere

„Für die Samen im Norden Schwedens dienen Rentiere nicht nur als Lebensgrundlage. Als die neunjährige Elsa den Wilderer ihres Renkalbs auf frischer Tat ertappt, bedroht er sie und Elsa bewahrt Stillschweigen. Für die örtliche Polizei landen solche Fälle sowieso bei den Akten. Trotzdem wird sie sich immer schuldig fühlen und erst als junge Frau den Kampf gegen den Täter und die Behörden aufnehmen … Spannend und jenseits aller Sozialromantik, das ist kein üblicher Schweden-Roman. Und gerade das hat mir so gut gefallen.“

Henrike Meier empfiehlt

Iglhaut

Die Schreinerei der Iglhaut liegt im Hinterhof eines Münchner Miethauses. Die Auftragslage ist mäßig, aber die eigenwillige Hausgemeinschaft und die kleinen Sensationen des täglichen Lebens halten sie ausreichend auf Trab. Der Pfleger Ronny, der nebenbei ein Geschäft für medizinisches Haschisch aufzieht, der Imbiss-Grieche Herakles, dessen Mutter ihn gerne mit der Iglhaut verkuppeln würde, das zerrüttete Ehepaar Zenker, die sich so laut streiten, dass die Iglhaut regelmäßig Angst um die ebenfalls in der Wohnung lebenden Kinder hat, die klapprige Alt-Genossin Tildi und Freundin Valeria, die in einer Einzimmerwohnung mit ihrer halbwüchsigen Tochter lebt.  Dann sind da noch die getrenntlebenden nett-nervigen Eltern, von denen sie sich vergeblich versucht zu distanzieren, ihre fleischverachtende Hündin namens Kanzlerin und natürlich Dori und „MeinTimmi“, die um die Gunst der Iglhaut buhlen. Ein Roman über das Leben, wie es passiert und eine unglaublich charmante Protagonistin.

Angela Förster empfiehlt

Wilde Freude

Die Diagnose Brustkrebs zieht Jeanne fast den Boden unter den Füßen weg. In ihrer Chemo lernt die Buchhändlerin drei Frauen kennen, die es auch nicht gerade leicht im Leben haben. Vor allem Mélody braucht dringend Geld für ihre Tochter. Einziger Ausweg, der Überfall auf ein Pariser Juweliergeschäft. Was haben sie schon zu verlieren … Zuallererst, dieses Buch ist nicht traurig, im Gegenteil. So lebensbejahend, so schön. Und am Start vier ganz besondere Frauen.“

Der Humor-Tipp der Taschenbuchabteilung

Wohlig warme Geschichten

Es gibt richtig miese Monate; der Januar ist einer davon. Nach dem Strahle-Dezember mit Jubel Trubel Heiterkeit ist da nur noch ein großes, dunkles und vor allem meist kaltes Loch. Und dazu die Sache mit dem mehr Sport, endlich Nichtraucher, ab heute vegan, vegetarisch oder nur noch 3x Fleisch – anstrengend.

Wieviel wohliger ist es, wenn man ein Buch wie dieses hat. Schöne Geschichten von großartigen Autoren, die direkt ins Herz gehen und Freude bereiten. Macht froh, gerade jetzt!