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Heide Käthe Büdcher empfiehlt | So fröhlich wie es auf dem Cover scheint, geht es in Caroline Wahls soeben erschienenen Romans „22 Bahnen“ zumeist nicht zu. Für Tilda haben die Tage immer wieder zu wenig Stunden – wenn sie nicht studiert, sitzt sie im Supermarkt an der Kasse, um ihr Leben zu finanzieren oder kümmert sich um ihre kleine Schwester Ida. Ein Vater ist nicht vorhanden und ihre Mutter ist meistens betrunken. Die einzige Auszeit nimmt sich Tilda um zu schwimmen: nach ihren täglich geschwommenen 22 Bahnen fühlt sich ihr Leben wieder erträglich an.
Inzwischen haben alle ihre Freunde die muffige Kleinstadt verlassen und kommen ab und zu aus Amsterdam, Hamburg oder Berlin für einen kurzen Abstecher vorbei. Tilda sitzt in der kleinen Wohnung mit Schwester und Mutter und deren wechselnden Männerbekanntschaften fest. Dann kommt eines Tages ein Angebot für eine Promotion in Berlin ...
Ein Erstling, der mit einer fesselnden Sprache und einer sympathischen Heldin überzeugt. | | | | Caroline Wahl: 22 Bahnen 22,00 € | | Mehr Informationen | | | | |
Unsere Auszubildende Svenja Kiesewetter empfiehlt | Als die 25-jährige Takako herausfindet, dass sie für ihren Freund Hideaki nur eine Affäre war und er nun eine andere heiratet, kündigt sie ihren Job und versteckt sich wochenlang in ihrer Wohnung in Tokio. Daraufhin meldet sich ihr etwas kurioser Onkel Satoru bei ihr und schlägt ihr vor, bei ihm im Antiquariat zu arbeiten und zu wohnen, bis sie wieder auf die Beine kommt. Zunächst etwas unwillig nimmt Takako das Angebot an. Langsam beginnt sie, das Bücherviertel Jinbocho zu erkunden, neue Freundschaften zu schließen und ihre Liebe zu den Büchern und dem Lesen neu zu entdecken.
Satoshi Yagisawa erzählt eine ruhige und eindringliche Geschichte über eine junge Frau, die nach einem Tiefpunkt einen Neuanfang wagt und dabei Trost und Kraft in Büchern findet. Eine wundervolle Geschichte für alle, die Bücher und Buchhandlungen lieben.
| | | | Satoshi Yagisawa: Die Tage in der Buchhandlung Morisaki 18,00 € | | Mehr Informationen | | | | |
Unser Auszubildender Mattis Schlicker empfiehlt | Über Bitcoin wird viel geredet. Es wird einerseits für seinen Energie-Hunger und die Sinnlosigkeit verdammt und auf der anderen Seite von Analysten und Anlageberatern zum Teil sogar in den Himmel gehoben. Kurze rhetorische Fangfrage: Wer hat recht?
Ijoma Mangold versucht nun einen Einblick ins Krypto-Geld zu geben. Entgegen meiner Erwartung kommt er dabei ohne Charts oder Rechenoperationen aus. Ganz im Gegenteil gelingt es ihm allein textlich das komplexe System zu entzerren und die Frage aufzuwerfen (was die Existenz des Bitcoin auch belegt), was Banken in der heutigen Zeit so tun und wofür wir diese brauchen.
Ich hatte den Hype um die digitale Währung nie richtig verstanden, aber ebenso wenig die geschürte Panik. Lediglich der Energie-Hunger des Krypto-Minings erschien mir schwierig. Dieses Buch erscheint mir genau richtig, da es sinnvoll argumentiert, was Bitcoin sein kann – wenn man es klug einsetzt! Wenn Sie sich für unser Geldsystem interessieren, ist das hier Ihre nächste Lektüre.
| | | | Ijoma Mangold: Die orange Pille 24,00 € | | Mehr Informationen | | | | |
Stefanie Westenberger empfiehlt | Cape Cod Anfang der 1950er Jahre. Auf dieser illustren Halbinsel zwischen Boston und New York verbringt der aus Deutschland stammende Waisenjunge Michael auf Einladung der reichen Mrs Kaplan einen Sommer. Er soll „auf andere Gedanken“ kommen und sich am besten mit deren gleichaltrigen Enkel Richie anfreunden, auch er vaterlos. Aber Michael ist ein notorischer Einzelgänger, Richie fühlt sich von ihm genervt und in seinem Revier bedroht. Ziemlich beste Freunde stellt man sich anders vor.
In der Nachbarschaft lebt ein Künstlerehepaar, Josephine und Edward Hopper, von allen respektvoll nur Mr & Mrs H. („Aitch“) genannt. Ihre Ehe ist von Konflikten, Konkurrenz und Einsamkeit gekennzeichnet, von einem stetigen sich voneinander Entfernen und sich wieder Annähern. Durch die Bekanntschaft mit Michael dringt auch in ihre Beziehung eine neue Dynamik ein und zwingt sie, ihr Schneckenhaus zu verlassen.
Dwyer Hickey ist ein mitunter rauer, aber sehr spannungsvoller Beziehungsroman mit vier sehr eigenwilligen Protagonist*innen gelungen, die alle auf Augenhöhe agieren. Mit der grandiosen Landschaft als weiterer Hauptperson eine vollkommene Einladung zum Kopfkino.
| | | | Christine Dwyer Hickey: Schmales Land 26,00 € | | Mehr Informationen | | | | |
Erich Zager-Spinn empfiehlt | Endlich wieder ein neuer Roman von Matthias Politycki! Und wie immer entführt er uns in die große weite Welt.
Er schickt den real existierenden illustren Wiener Künstler Josef Trattner in die abgelegenen, von rivalisierenden Stämmen beherrschten Regionen Südäthiopiens. Archaische Rituale treffen auf modernen Tourismus. Es sind unfassbare Szenen, die in rasender Geschwindigkeit, dicht gedrängt, aufgebaut werden. Dazu Landschaftsbeschreibungen, die einem den Atem stocken lassen.
Politycki siedelt diese Geschichte um Liebe und Macht im Jahr 2020 an, der bald ausbrechende Bürgerkrieg lauert als Gefahr hinter den Ereignissen.
Mein Tipp: rufen Sie sich parallel zum Lesen am PC die Ortsnamen auf und sehen sich die Bilder an - bei mir hat das den Lesegenuss noch erhöht ... | | | | Matthias Politycki: Alles wird gut 25,00 € | | Mehr Informationen | | | | |
Öffnungszeiten Mo.- Sa. 9:00 - 20:00 Uhr
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