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Heide Käthe Büdcher empfiehlt | Endlich ist dieses Buch, dass 1994 erstmals in Deutschland erschienen ist, in einer Neuübersetzung wieder lieferbar. Nach dem Erscheinen avancierte es schnell zum Lieblingsbuch der Buchhändlerinnen, fast jede von uns kann sich noch an den Roman erinnern.
Erzählt wird die Geschichte der jüdischen Professorentochter Ruth, die 1938 versucht, ihren emigrierten Eltern nach London zu folgen. Als man sie an der Grenze abweist, sitzt sie in Wien fest -wenn nicht Quinton Somerville, ein alter Freund ihres Vaters zur rechten Zeit aufgetaucht wäre. Die Lösung ist pragmatisch und es entwickelt sich eine turbulente Liebesgeschichte. Ein herrlich altmodischer und liebenswerter Roman, der heute noch genauso verzaubert wie vor 30 Jahren.
Mein Tipp für ein verregnetes Wochenende, an dem Sie es sich richtig gutgehen lassen wollen – ein Herzensbuch! | | | | Eva Ibbotson: Was der Morgen bringt 24,00 € | | Mehr Informationen | | | | |
Unsere Auszubildende Ina Lux empfiehlt | In „Geordnete Verhältnisse“ erzählt Lana Lux die Geschichte eines Femizids. Faina und Philipp lernen sich in der Grundschule kennen, und werden (zumindest oberflächlich betrachtet) beste Freunde. Ein Streit in ihren Zwanzigern beendet diese „Freundschaft“ zunächst – bis Faina schwanger, verschuldet und ohne Perspektiven vor Philipps Tür auftaucht. Die darauffolgenden Monate und Jahre werden abwechselnd von beiden erzählt, bis die Geschichte jäh und brutal endet.
Selten trifft man auf dermaßen gekonnt entwickelte Charaktere. Obwohl man Täter und Opfer einfach benennen kann, sind die Protagonisten so viel mehr als bloße Klischees; beiden werden Stärken und Schwächen zugestanden, sodass es schwierig ist, Faina für all ihre Entscheidungen zu verteidigen und Philipp kein Mitleid entgegenzubringen. Auf brillante und schmerzhafte Weise lässt die Autorin mit ihrem Roman die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verschwimmen. Zum einen steht diese tragische Geschichte exemplarisch für den Femizid an sich, zum anderen konkretisiert der Roman eine salonfähige Misogynie, die fest in unserer Gesellschaft verankert ist.
Ein großartiger Roman, der eine hochkomplexe und wichtige Thematik eindrucksvoll umsetzt.
| | | | Lana Lux: Geordnete Verhältnisse 23,00 € | | Mehr Informationen | | | | |
Stefanie Westenberger empfiehlt | „Ich vertraue darauf, dass Sie meine Geschichte so akzeptieren wie sie ist“, sagt eine der Figuren in diesem Roman. „Denn aus irgendeinem Grund besitzen Sie die Fähigkeit, sie zu glauben“. Ist es nicht genau das, was wir als Lesende tun, wenn wir ein Buch öffnen?
Besonders bei Murakami! Den Inhalt nachzuerzählen, würde nur verwirren. Wir begegnen aber wieder einem jungen Mann, plötzlich verlassen von seiner ersten Liebe, die – ihrer eigenen Aussage zufolge – ihr wahres Leben in einer fernen Stadt lebe. Der Junge, mittlerweile zum Mann gereift, findet in die Stadt – und verlässt diese wieder. In der „Wirklichkeit“ bewirbt er sich um die Stelle des Leiters einer Provinzbibliothek und führt mit deren charismatischen Gründer wunderbare Gespräche. Als dann noch ein Teenager mit einer außergewöhnlichen Inselbegabung dazukommt, finden verschiedene Wirklichkeiten zueinander.
Eine feine Dramaturgie, viel Atmosphäre, der unverwechselbare „Murakami-Sound“. Wieder einmal schafft es der japanische Autor, wie sonst vielleicht nur Hermann Hesse oder Michael Ende, verschiedene Generationen von Leserinnen und Lesern zu beeinflussen und in seinen Bann zu ziehen.
| | | | Haruki Murakami: Die Stadt und ihre ungewisse Mauer 34,00 € | | Mehr Informationen | | | | |
Erich Zager-Spinn empfiehlt | Meutereien auf Schiffen waren im 18. Jahrhundert keine Seltenheit. Doch was sich 1789 auf der Bounty, einem Schiff der britischen Admiralität, zutrug, war einzigartig: der Sadismus des Kapitäns William Bligh führte zum Aufstand, der Kapitän wurde mit 18 Getreuen in einem Beiboot auf hoher See ausgesetzt, im Grunde hatten sie keine Überlebenschance. Dank der ausgezeichneten nautischen Fähigkeiten konnte Bligh fast alle Männer auf 3600 Seemeilen in Sicherheit bringen. Einige Meuterer wurden gefasst und in London gehängt. Doch die allermeisten besiedelten eine kleine Insel, die auf den Seekarten der Admiralität falsch kartografiert war - man fand sie nie, noch heute leben ihren Nachkommen in diesem Südseeparadies.
Der Autor ist Historiker und räumt mit den vielen Mythen und Geschichten rund um die Bounty auf - und die Fakten jenseits von Hollywood sind überaus spannend!
Und was war eigentlich die Mission der Bounty? Warum sollte sie Setzlinge des Brotfruchtbaumes zu den Antillen bringen?
Bei seinen Recherchen stieß der Autor auf ein globales Macht- und Handelssystem der Kolonialmächte. Bis zu 11 Millionen Sklaven arbeiteten in Bergwerken und in der Landwirtschaft für den Wohlstand Nordeuropas. Er deckt ein System auf, das Auswirkungen bis in unsere heutigen Tage hat.
Ein Sachbuch, hochspannend wir ein Krimi ... | | | | Simon Füchtenschnieder: Meuterei im Paradies 25,00 € | | Mehr Informationen | | | | |
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