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Heide Käthe Büdcher empfiehlt | Das neue Buch von Alex Capus strahlt eine ungeheure Gelassenheit aus. Atmosphärisch dicht schreibt er über seine Zeit in seinem kleinen Steinhaus im Piemont. In den 90-er Jahren kauft er das heruntergekommene Haus an einem sonnigen Hang oberhalb eines kleinen Dorfes. Er schreibt dort seinen ersten Roman, liebt und verbringt dort Zeit mit seinen Freunden.
Es ist ein entschleunigtes Leben für Alex und im Laufe der Zeit kristallisiert sich die Erkenntnis heraus, wie wenig man zur Zufriedenheit braucht. Dieses sympathische Buch liest sich wie eine Anleitung zum Innehalten und führt dazu, die ständige Suche nach etwas Besserem aufzugeben.
Ein besonderes, hilfreiches und wichtiges Buch, dass die Freude am eigenen Leben in den Mittelpunkt stellt.
Bitte Lesen. Und Alex Capus begegnen, ihm zuhören: am 3. April 2024 präsentiert er sein neues Buch bei Graff. | | | | Alex Capus: Das kleine Haus am Sonnenhang 22,00 € | | Mehr Informationen | | | | |
Unsere Auszubildende Ina Lux empfiehlt | „Die Rassistin“ von Jana Scheerer ist beeindruckenderweise gleichzeitig zweierlei: 1. Eine unterhaltsame und einfallsreiche Erzählung voller Wortwitz. 2. Eine differenzierte und nuancierte Auseinandersetzung mit Diskriminierung.
Die Gedanken der Protagonistin, der titelgebenden „Rassistin“ und Germanistik-Dozentin Nora Rischer, werden in Dialogform wiedergegeben. Hier sieht sich die 44-Jährige einem diffusen, namenlosen Kollektiv aus Stimmen gegenüber, das ihre Handlungen und Eindrücke pausenlos hinterfragt. Gegenstand der Recherche ist ein bestimmtes Ereignis, das sich in einem ihrer Seminare zugetragen hat und nun als rassistischer Vorfall offiziell untersucht wird.
Scheerer hat einen komplexen und tiefgründigen Roman geschrieben, der dennoch mühelos zu lesen ist und wunderbar unterhält. Sie ergründet die Thematik mit beeindruckendem Wissen und Empathie, gibt den aktuellen Diskurs der Gesellschaft treffend wieder und zeigt meisterhaftes Verständnis für subtile Wortwahl und Tonalität.
Absolut empfehlenswert für alle Leser*innen, die einen cleveren Roman mit gesellschaftlich relevantem Thema suchen.
| | | | Jana Scheerer: Die Rassistin 22,00 € | | Mehr Informationen | | | | |
Stefanie Westenberger empfiehlt | „Für einen Schriftsteller ist nie irgendwas so schlimm wie für andere Leute, weil es, so schrecklich es klingen mag, immer nützlich sein kann“, zitiert Sigrid Nunez ihren Schriftstellerkollegen Alan Bennet. Stimmt!
Und so ist es ihr gelungen, über die Zeit des Lockdowns während der Covid 19- Pandemie, einen zwischen Elegie und Komödie changierenden kleinen Roman zu schreiben. Die Ich-Erzählerin bleibt im menschenleeren New York zurück, während die Wohlhabenden sich aufs Land flüchten oder in ihren Penthouses verbarrikadieren. Als eine Freundin in Kalifornien strandet, zieht sie in deren Luxusappartment, um dem Papagei Gesellschaft zu leisten. Als der ursprünglich engagierte Tiersitter zurückkommt, ist das der Beginn einer ungewöhnlichen Menage à Trois: Lebensalter und –formen sowie Bedürfnisse unterschiedlichster Art prallen aufeinander.
Autofiktion? Sachbuch? Egal. Nunez schreibt so humorvoll und schön über Menschliches, Verletzliches und das Schreiben an sich, dass wir uns dem Sog dieser Scheherazade nicht entziehen können und wollen.
| | | | Sigrid Nunez: Die Verletzlichen 22,00 € | | Mehr Informationen | | | | |
Erich Zager-Spinn empfiehlt | Hier haben wir es mit einem intelligenten, warmherzigen und breit angelegten Roman zu tun, gewürzt mit britischem Humor. Drei miteinander verwobene Erzählstränge führen uns in ein Londoner Viertel, das von streng orthodoxen Juden bewohnt wird, nach Jerusalem und Tel Aviv.
Es geht um Ausbruch und Aufbruch, um den Drang nach Freiheit und Liebe, um die Intrigen und Mechanismen einer abgeschotteten Welt. Die Autorin weiß sehr gut, wovon sie schreibt - die Tochter polnisch-israelischer Eltern arbeitete als Lehrerin an jüdisch-orthodoxen Mädchenschulen. Mich hat erstaunt, mit welch atemberaubenden Schwung sie das überbordende Regelwerk, das bleierne Korsett eines isolierten Alltags ausbreitet.
Vielschichtige Figuren, sich überschlagene Ereignisse und nur bedingt ein Happy End. Sehr lesenswert! | | | | Eve Harris: Die Hoffnung der Chani Kaufman 25,00 € | | Mehr Informationen | | | | |
Öffnungszeiten Mo.- Sa. 9:00 - 20:00 Uhr
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